PERFORMANCES

1978

Petz Performances -Picture Petz Performances - Grafik1

PETZ
BLIND GOING
Audio-guided Dauer 60 Min. Englischer Garten, München

Petz Performances - Grafik2 Petz Performances - Grafik 4

PETZ
WEIGHT I, WEIGHT II
Video-Performances
Wiederholt betritt Petz die Waage, jedes Mal ein Kleidungs­stück ablegend um sein Gewicht zu verringern. Auf den Bahnhöfen dienen die Waagen, die Datum und Gewicht ausdrucken, den Ankommenden dazu, sich in der Fremde ihrer Existenz zu versichern.
Dauer jeweils 20 Min.
Bahnhofswerkstatt, München

1981

Kraft/Petz Performances - Grafik 9
Kraft/Petz Performances - Grafik 7

KRAFT / PETZ
DIE KÜNSTLER NEHMEN IHREN PLATZ EIN
Mit passender Kleidung folgen Kraft / Petz bei den 4 Wagner-Opern vor allem der Musik: Vor den Augen tragen sie schwarze "Balken", die sonst der Anonymisierung dienen.
Dauer jeweils etwa 120 Min.
Opernhäuser Berlin, Hamburg, Kassel und München

1983

Kraft/Petz Performances - Grafik 10

KRAFT / PETZ
ZUR FREIEN VERFÜGUNG
Kraft und Petz nehmen auf gegenüber stehenden Stühlen Platz. Jeder hat in greifbarer Nähe vier Bilder in den Farben Gelb, Rot, Blau und Grün: Kraft Tondos, Petz Rechtecke. Sie beginnen mit den kleinen Formaten und zeigen sich nacheinander die Farben, wobei sie darauf achten, wie sich die Farbe des Gegenübers verändert, wenn die Komplementärfarbe darauf gerichtet ist. Zum Schluss stehen sich Gelb und Blau gegenüber.
Dauer 30 Min.
Atelier Prof. Fruhtrunk, Kunstakademie München

Kraft/Petz Performances - Grafik 13
Kraft/Petz Performances - Grafik 11

KRAFT / PETZ
DIE MÄZENE SIND WIR
Eingeladen zur Ausstellung Art-Hats von Harlekin Art in Wiesbaden, entziehen sich Kraft/Petz der Bedingung, eine Arbeit mit einem Hut zu realisieren. Sie setzten sich an die Wand wie Bettler, die einen Hut vor sich hinstellen. Über ihren Köpfen leuchtet die Neonschrift "die mäzene sind wir". Kurz vor Ende der Vernissage malen sie mit grauer Farbe ihre Silhouetten an Wand und Boden.(Im Sachsenspiegel (1220) bekommt der Spielmann als Entschädigung für eine Beleidigung seinen Schatten an der Wand.)
Dauer 120 Min.
Harlekin Art, Wiesbaden

Kraft/Petz Performances - Grafik 15 Kraft/Petz Performances - Grafik 14

KRAFT / PETZ
DEFORMATION PROFESSIONELLE ODER AN DIE OHNMACHT DER KÜNSTLER Vor dem Publikum verharren Kraft und Petz minutenlang tief verbeugt. An der Wand leuchtet links sie Neonschrift "studio", rechts ein großes gelbes Bild in Form eines breiten Rahmens. Nach dem Aufrichten legt sich Petz mit ausgestreckten Armen auf den Boden und Kraft streut um ihn mit weißer Kreide die Silhouette, die sie, nachdem Petz aufgestanden ist, mit Kreide ausfüllt. Während Kraft anschließend kleine Pyramiden aus Gips am Boden verteilt, schreibt Petz mit breitem Pinsel den Titel der Performance auf die Leinwand.
Dauer 55 Min.
Galerie der Künstler, München

1984

Kraft/Petz Performances - Grafik 16

KRAFT / PETZ
ZUR FREIEN ERFÜGUNG II
Mit verbundenen Augen zeigen sich Kraft/Petz im Kinosaal des Goethe-Instituts die verschieden farbigen Bilder der Performance von 1983.
Dauer 60 Min.
Goethe-Institut, Paris

Kraft/Petz Performances - Grafik 5

KRAFT / PETZ
SATELLIT KÜNSTLER
Abwechselnd stehen Kraft und Petz an der Wand auf einem Segment der Erdkugel. Der Kopf, in einer Kugel steckend, symbolisiert den um die Erde kreisenden Satelliten.
Dauer 120 Min.
Künstlerhaus, Wien

Kraft/Petz Performances - Grafik 18

KRAFT / PETZ
PUNKTI PUNKTI - STRICHI SRTICHI
Mit am Gürtel befestigten Farbdosen und verbundenen Augen malen Kraft und Petz Portraits von Modell sitzenden Kindern.
Dauer 120 Min.
Steirischer Herbst, Graz

Kraft/Petz Performances - Grafik 8
Kraft/Petz Performances - Grafik 6
Kraft/Petz Performances - Grafik 149
Kraft/Petz Performances - Grafik 148

KRAFT / PETZ
DIE KÜNSTLER VERDUNKELN IHRE ATELIERS UND MALEN DAS TOR DER BLINDENANSTALT Mit Pickel und Schaufel reißen Kraft/Petz den Boden auf und sägen anschließend in die linke Holzwand 3 Bögen. Mit Blindenbrillen bemalen sie die Torbögen.
Dauer 120 Min.
A.R.T.-Studio, München

1985

Kraft/Petz Performances - Grafik 17
Kraft/Petz Performances - Grafik 24

KRAFT / PETZ
DEUTSCHER ZOO
Mit Reithosen und Fahrradlampen vor den Augen stehen Kraft/Petz vor einer Leinwand, auf die rhythmisch "schwarze, "rote" und gelbe" Menschen projiziert werden und wischen sie mit Rakeln immer wieder weg.
Musik von Arnd Klosovski
Dauer 60 Min.
Theaterfestival München

Kraft/Petz Performances - Grafik 146
Kraft/Petz Performances - Grafik 19
Kraft/Petz Performances - Grafik 20

KRAFT / PETZ
DER RIESE
Die Bücher ihrer Bibliothek schnüren Kraft/Petz zu einem Riesen mit Kopf und Armen, streichen ihn mit Goldfarbe an und federn ihn. Ein Schnitt genügt und der Riese bricht zusammen. Aus dem Bücherberg bauen sie ein schwarzes Triumphtor.
Dauer 90 Min.
Kulturzentrum Gasteig, München

1986

Kraft/Petz Performances - Grafik 94 Kraft/Petz Performances - Grafik 93
Kraft/Petz Performances Kraft/Petz Performances - Grafik 97
Kraft/Petz Performances - Grafik 96 Kraft/Petz Performances - Grafik 95

KRAFT / PETZ
DAS RENDEZVOUS
Kraft steht am offenen Atelierfenster mit einem Bildhauerhammer, auf dessen einer Seite ein Spiegel klebt. Der Spiegel wirft den Lichtstrahl eines Scheinwerfers nach draußen über die Straße auf den Hammer des Arbeiters aus Beton der auf einer Garageneinfahrt. Petz modelliert auf der Dachterrasse des schräg gegenüber liegenden #Hauses eine Figur aus Ton, dessen Wärme im Winterabend große Schwaden verursacht.
Dauer 90 Min.
Atelier Kraft/Petz, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 26
Kraft/Petz Performances - Grafik 23

KRAFT / PETZ
DER WILLE
An der Längsseite des Raumes befinden sich 2 Rampen, über denen 2 große Papierbahnen befestigt sind. Zwischen den Rampen steht eine mit Bronze vergoldete ovale Säule mit rechteckiger Basis und Wulstkapitel. Vor den Rampen stehen je 3 Gefäße mit den Farben Rot, Gelb und Grün.
Kraft trägt am Kopf eine quadratische Malerbürste und hält in jeder Hand eine gleiche. Petz ist ebenso ausgestattet, seine Bürsten sind jedoch rund. Petz und Kraft knien dann vor den Farbgefäßen nieder, tauchen ihre 3 Bürsten in die Farben und malen mit Kopf und Händen. Nach etwa 10 Wiederholungen schneiden sie mit Messern aus den Papierbahnen Umrissformen wie Paletten oder Hammer und Meißel, die sie sich an die Kleidung heften. Anschließend versuchen sie, die goldene Säule zum Einsturz zu bringen: Mit einem Hammer aus Glas und eisernen Meißel (Kraft) oder einem eisernem Hammer und Meißel aus Glas (Petz).
Dauer 45 Min.
Laden Künstlerwerkstatt Lotringer Straße, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 33
Kraft/Petz Performances - Grafik 32
Kraft/Petz Performances - Grafik 35

KRAFT / PETZ
DIE GRÖSSE
Kraft und Petz kriechen blind, auf den Rücken Paletten, aus dem Kellerfenster in den Ausstellungsraum und an der Wand entlang und um eine überdimensionale Staffelei bis zur mit Sand beschütteten Treppe nach oben. Als Petz die Treppe hochkriecht, klettert Kraft auf seinen Rücken. Mit Mühe schafft er es in den ersten Stock, in deren Mitte der obere Teil der großen Staffelei herausragt.
Wieder kriechen sie an der Wand entlang bis zu dem Fenster, wo eine ebenfalls mit Sand beschüttete kleine Treppe steht. Petz und Kraft werfen ihre Paletten ab und springen aus dem Fenster.
Dauer 60 Min.
Galerie Rupert Walser, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 37
Kraft/Petz Performances - Grafik 36

KRAFT / PETZ
DIE ANWESENHEIT DER KÜNSTLER
Petz und Kraft liegen auf dem schwarzen Boden im Stand der Galerie Rupert Walser vor einem roten monochromen Bild von Frederic Matys Thurz. An ihren Körpern sind je 5 Tafelbilder befestigt, deren Ränder erhöht sind. Diese "Kästen" sind mit verschieden farbigem Sand gefüllt.
Fast bewegungsunfähig kriechen sie mit Mühe aus dem Stand der Galerie und arbeiten sich den Gang entlang vorwärts, rechts die anderen Galeriestände und links die Brüstung.
Eine etwa 30 m lange Farbspuren hinterlassend, richten sie sich an der Stirnseite des Saales angekommen auf, klettern über die Brüstung und hängen 1/2 Stunde an Seilen über dem Art-Café.
Dauer 90 Min.
Stand Galerie Rupert Walser
art cologne, Köln

Kraft/Petz Performances - Grafik 147
Kraft/Petz Performances - Grafik 40
Kraft/Petz Performances - Grafik 38

KRAFT / PETZ
FARBWECHSEL
In dem L-förmigen Raum liegen 5 Wasserbecken in den Farben braun, silbern, grau, schwarz und kupferfarben. Sie sind mit rotem, violettem, blauem. gelbem und grünem Kleister gefüllt. Petz und Kraft bewegen sich langsam auf die Becken zu und tauchen in sie ein. Krafts Finger und Zehen sind durch Pinsel verlängert und Petz hält zwischen den Zähnen einen langhaarigen Pinsel. Mehrmals werden die Becken gewechselt, wobei sich die farbigen Spuren am Boden vermischen. Kraft und Petz schneiden je ein Becken auf und die Farbe ergießt sich langsam auf den Boden. Sie bleiben so lange in dem Becken, bis die Farbe ausgelaufen ist und verlassen den Raum auf allen Vieren.
Dauer 90 Min.
Performance-Raum Moltkerei-Werkstatt, Köln

1987

Kraft/Petz Performances - Grafik 41
Kraft/Petz Performances - Grafik 42

KRAFT / PETZ
LENBACHS AUSFAHRT
In der Loggia des Lenbachhauses ist aus Leichtbeton­steinen an der Hauswand in Richtung Garten ein römischer Streitwagen mit Malerpaletten als Räder gemauert. Im Fenster über dem Streitwagen werden die 80 wichtigsten Künstler des Museums projiziert. Aus einem Monitor tönt immer wieder der Satz "Bedenke, Triumphator, dass du ein Sterblicher bist!". Kraft/Petz kommen aus der Tür des Museums und befestigen an ihren Hüften breite Gummi­bänder, die sie mit dem Streitwagen verbinden. An ihren "Rückseiten" tragen sie
vergoldete Rüstungen aus Gips. Langsam bewegen sie sich aus der Loggia bis die Gummibänder fest gespannt sind, knien nieder und graben mit Hammer und Meißel jeder ein Loch in den Kiesweg, in die sie schließlich ihre Köpfe stecken. Nach einer Weile befreien sie sich von den Bändern, den goldenen Gipsrüstungen, stehen auf und gehen durch die nächste Tür ins Museum zurück.
Dauer 60 Min.
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 45
Kraft/Petz Performances - Grafik 46
Kraft/Petz Performances - Grafik 44

KRAFT / PETZ
DIE KRÄFTE
Parallel zur Längsachse des Raumes ist ein 2 x 3 m großes Loch gegraben in dem sich ein Filmprojektor befindet. Vor der Grube stehen auf einem Gestell 2 Monitore: Einer zeigt das Deutsche Museum, der andere das Haus der Kunst in München. Petz und Kraft steigen in die Grube und schalten den Projektor ein, der das Bild an die Decke wirft: Eine am Boden liegende Gestalt ist mit schwarzen Malerpinseln ganz "bekleidet" und jemand rasiert die Haare mit einer elektrischen Schafschermaschine ab. Petz und Kraft schlagen mit Hämmern verschiedene Metallstücke in den Boden der Grube.
Ein Zischen verrät, dass Wasser in die Grube strömt. Bis zur Hüfte im Wasser, steigen Kraft und Petz aus der Grube.
Dauer 45 Min.
A.R.T.- Studio, München

1988

Kraft/Petz Performances - Grafik 49

KRAFT / PETZ
DIE KÜNSTLER RENOVIEREN DEN ABRISS
Nach dem Abriss einer Autowerkstatt gegenüber ihrem Atelier blieben nur 3 Räume stehen, deren Boden durch Öl verseucht war und entsorgt werden sollte.
Auf diesen Kubus mauerten Kraft/Petz einen mit Goldfarbe ausgemalten Giebel mit Gipsabgüssen von Petz als Stürzenden.
Malerei von Jockel Heenes, München
Dauer 360 Min.
Baugelände gegenüber Atelier Bauerstraße, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 145
Kraft/Petz Performances - Grafik 21

KRAFT / PETZ
DIE KÜNSTLER LEGEN DEN GRUNDSTEIN
Nach dem Abriss der Autowerkstatt zündeten Kinder auf der großen Schotterfläche mitten in der Stadt ein Feuer an. Davon sind Kraft/Petz inspiriert und legen eine neue Grundmauer aus brennendem Benzin. An der Seite zu ihrem Atelier bauen sie aus "vergoldeten" Leichtbeton­steinen den neuen Grundstein mit Urkunde auf.
Dauer 120 Min.
Baugelände gegenüber Atelier Bauerstraße, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 52
Kraft/Petz Performances - Grafik 50

KRAFT / PETZ
DAS HAUSTIER
Auf der Bühne der Landesgalerie Stuttgart stehen ein halbes silberfarben gestrichenes Ölfass und ein Karton mit der Aufschrift "Bodenhaltung". Petz und Kraft kommen auf die Bühne, öffnen den Karton, nehmen 2 Hühner heraus und fangen an sie zu rupfen. Die gerupften Hühner legen sie zu dem Tapetenkleister in das Fass und beginnen, sich Kopf und Gesicht mit dem Kleister einzureiben. Bald darauf kleben sie die Federn mit vollen Händen auf Gesicht und Kopf. Kraft/Petz verlassen langsam die Bühne in Richtung Garderobe, steigen in eine auf einem Tisch stehende große Pappschachtel und legen sich Kopf an Fuß hinein. Über der Pappschachtel hängt ein Foto von Krafts Mund mit dem Titel "Werkzeug".
Dauer 75 Min.
Landespavillon Baden-Württemberg, Stuttgart

Kraft Performances - Grafik 55
Kraft Performances - Grafik 53
Kraft Performances - Grafik 56

KRAFT
DIE REINHEIT
Ein Zeitungsfoto: Jüdische Bürger wurden in Wien unter Polizeiaufsicht gezwungen, willkürlich ausgeschüttetes Wasser auf einem öffentlichen Platz mit Putzlappen aufzuwischen.
Im Keller ist dieses Foto an die Wand projiziert. Links davon ist ein hell angestrahltes Foto von 3 Hemden mit weißen Krägen. An der Decke befinden sich mehrere Wasserrohre, aus denen Düsen Wasser tropft und am Boden in Lachen steht. Kraft kniet am Boden, nimmt eine Stunde lang das Wasser mit dem Putzlappen auf und windet den Lappen über einem "vergoldeten" Blechkübel aus.
Förderpreis der Stadt München
Dauer 60 Min.
Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 62
Kraft/Petz Performances - Grafik 61

KRAFT / PETZ
COME BACK TO GREECE WHERE IT ALL BEGAN
An der Längswand des Raumes sind 4 Reinigungsbürsten aus Griechenland mit Abstand so zur Wand angebracht, dass man sich an der Wand festhalten kann. Abwechselnd hängen Petz und Kraft wie Prometheus an der Wand, im Mund eine rot Bürste, die von einem Lichtstrahl intensiv leuchtet.
An der Stirnwand sind 2 Fotos zu sehen, eines davon seitenverkehrt, die Petz auf einem Felsen am Strand laufend, zeigen. Unter den Fotos ist der Titel der Performance auf 2 schmalen Platten aus grünem Marmor mit aufgeklebten Plastikbuchstaben zu lesen.
Dauer 120 Min.
Galerie Rupert Walser, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 59
Kraft/Petz Performances - Grafik 25
Kraft/Petz Performances - Grafik 60

KRAFT / PETZ
KÜNSTLER GESUCHT
In der Mitte des großen Ausstellungssaals ist an dem hochliegenden Fenster mit Baugerüstteilen ein Balkon angebracht, der nur mit einer Leiter zu erreichen ist. 2 Glasscheiben befinden sich über dem Balkon: Auf der linken steht "Schrift", auf der rechten "Bild". An der gegenüber liegenden Wand ist ein Foto zu sehen, das aus 6 Teilen besteht: Oben 3 Kraft-Portraits mit den typischen Augenbalken, jedoch nicht schwarz, sondern in den Farben Gelb, Rot und Blau. Die untere Reihe zeigt Petz in gleicher Weise. Zu Beginn zerschlägt Kraft die rechte Glasscheibe, dann geht das Licht aus und Petz/Kraft projizieren vom Balkon aus Tiefseefotos. Darauf folgt ein Foto eines U-Boots. Ein weiterer Projektor wirft nun auf die unten stehenden Zuschauer helle, weiße Schriftblöcke: ich ich ich ich; dann du du du; Star Star Star; Dilletant Dilletant Dilletant; Künstlerin Künstlerin Künstlerin; Künstler Künstler Künstler; Künstler gesucht Künstler gesucht Künstler gesucht. Bevor das Licht angeht, sehen sich die Zuschauer erneut in der Tiefsee. Als das Licht wieder angeht, lösen Kraft/Petz ihre Schwimmwesten aus, wodurch ihre hellrote Innenseite sichtbar wird und steigen die Leiter hinunter ins Publikum.
Dauer 60 Min.
Galerie der Künstler, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 63

KRAFT / PETZ
ORGANISATION PERFORMANCE-TAGE TONIGHT
14 Performances
Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, München
Katalog

Kraft/Petz Performances - Grafik 71
Kraft/Petz Performances - Grafik 70
Kraft/Petz Performances - Grafik 69

KRAFT / PETZ
PERFORMANCE-TAGE TONIGHT: TODAY
An der linken Wand des längsrechteckigen Raumes ragt schräg nach unten ein Brett. Darunter, an die Wand gelehnt, stehen 6 Großfotos, die mit Spiegeln gleicher Größe abgedeckt sind. Darüber hängen an Schnüren 6 Hämmer, die von Kraft mit den Schnüren gehalten werden. An der linken Wand befindet sich eine Schwarzlicht-Lampe, die einzige Lichtquelle. Als Petz sich kopfüber auf das Brett legt, bewegt sich die Lampe an einem Stahlseil langsam nach hinten. Sobald der Schatten eines Hammers auf einen Spiegel fällt, lässt Kraft den Hammer los, er zerschlägt den Spiegel und das Fotos dahinter wird sichtbar. Die Fotos zeigen geordnete Strukturen: z.B. in Reihen geparkte Kampfjets, Satellitenantennen, KZ-Gefangene. Nachdem alle Fotos frei sind, zündet Kraft die Schlangenhütchen an, die auf einer verspiegelten Glashalbkugel kleben, die Petz am Kopf trägt. Nach und nach winden sich die Schaum­würstchen wie Medusenhaare. Kraft nimmt einen der Hämmer, beugt sich über Petz und zerschlägt die Glaskugel.
Dauer 75 Min.
Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, München

1989

Kraft/Petz Performances - Grafik 72 Kraft/Petz Performances - Grafik 74
Kraft/Petz Performances - Grafik 75

KRAFT / PETZ
DER OLYMP
In den beiden aneinander grenzenden Jury-Räumen des Kunstfonds, verbunden durch eine Flügeltür, legen Kraft/Petz eine lange blaue Papierbahn. Umsäumt ist sie mit Farbkopien der Treppenstufen eines griechischen Tempels. Als das Geräusch eines Presslufthammers beginnt, legt sich Petz an die Schmalseite, nimmt die blaue Papierbahn und rollt sich darin ein. Darunter wird eine andere gelbe Fläche sichtbar, auf der verschiedene Köpfe sichtbar werden: Mordopfer und griechische Marmorköpfe, die starke Verletzungen/Beschädigungen aufweisen. Mit großer Anstrengung schafft es Petz, sich mit dem Papier durch die Verbindungstür zu zwängen, erreicht die Wand des anderen Raumes und steht mit Mühe als Papierrolle auf.
Kraft betritt jetzt die Papierbahn und verteilt 2 Worte: PAST und HOPE aus "vergoldeten" großen Buchstaben zwischen den Farbkopien mit den Köpfen. Petz befreit sich aus der Papierrolle, und zerschlägt mit einem Hammer die Buchstaben.
Dauer 60 Min.
Jury-Raum, Kunstfonds, Bonn

Kraft/Petz Performances - Grafik 77
Kraft/Petz Performances - Grafik 76

KRAFT / PETZ
DER FAKIR
In eine starke weiße Matte in der Größe von 3 x 3 m werden im Abstand von 10 x 10 cm von unten Nägel durchgestoßen. Sie kommt auf einer quadratischen Bühne zu liegen, die aus 4 ebenfalls quadratischen Elementen besteht. An der Wand dahinter hängen Fotos von Hermann Nitsch, Günter Brus, Yves Klein, Gilbert und George und Rudolf Schwartzkogler. Kraft legt sich nicht auf das Nagelbett, sondern bewegt sich langsam unter die Matte und bildet schließlich einen "Knäuel", der an einen Igel erinnert. Langsam kippt sie die 4 Bühnenelemente auseinander und verschwindet nach und nach vollkommen zwischen ihnen.
Dauer 45 Min.
Art Frankfurt

Kraft/Petz Performances - Grafik 85
Kraft/Petz Performances - Grafik 86

KRAFT / PETZ
SEINE SIEBEN SACHEN ZUSAMMEN HABEN
war der Titel einer Zivilschutz-Fibel, die empfahl, wie man sich bei einem Atomangriff zu verhalten habe und welche Sieben Sachen für den Ernstfall immer bereit zu halten sind. Kraft/Petz haben den Atomschlag gerade noch auf ihrer "Insel", dem Sockel eines Denkmals, überlebt. Das Radio wird ebenso wie die schließlich leere Sauerstoffflasche weggeworfen. Eiserne kleine Pickel dienen dazu, Löcher in den vergoldeten Sockel für Füße und Hände zu hackten. Mit dem letzten Rest aus dem Wasserkanister wird der Gips angerührt, um sich als Denkmal der Künstler der Nachwelt zu überliefern.
Dauer 60 Min.
INTERNATIONALES PERFORMANCE-FESTIVAL, Rote Fabrik, Zürich

Kraft/Petz Performances - Grafik 89
Kraft/Petz Performances - Grafik 91

KRAFT / PETZ
TÊTE à TÊTE
Vor der Rückwand der Galerie liegt eine ca.1 m große Kugel mit einer kleinen Öffnung. Dahinter ist das mit Laserkopien vergrößerte Atelier von Kraft/Petz zu sehen.
Der Giebel weckt Assoziationen zu Kirchen, in deren Giebel das "Auge Gottes" zu sehen ist. Auf dem Boden der Galerie sind Glasaugen verstreut. Rechts vorne steht eine kannelierte, durchsichtige Säule aus Plastik vor einer Leuchstoffröhre. In der Säule steht Kraft und dreht sich mit der Säule. Die Kugel beginnt sich zu bewegen und schwarze Farbe fließt aus. Dann bricht ein rundes Stück, gleich der Iris heraus und Petz, ganz mit schwarzer Farbe überzogen, kriecht aus der Kugel. An seinem Hals hängen ebenso schwarz ein Opernglas und eine Sofortbildkamera. Petz tastet sich vorwärts, findet ein Glasauge und noch eins, legt sie auf das Okular des Opernglases, hält sie an seine Augen und lässt sie fallen. Kurz vor dem großen Fenster der Galerie öffnet er die Kamera und versucht, obwohl blind, ein Selbstportrait zu machen, die Kamera schiebt aber nur ein schwarzes Bild aus, auch beim zweiten Versuch. Als Petz die Augen öffnet, sind auch sie schwarz.
Dauer 45 Min.
Galerie Lydia Megert, Bern

Kraft/Petz Performances - Grafik 87

KRAFT / PETZ
NEUER DEUTSCHER ZOO
Vor den Gläubigen ist ein "Zelt" aus 3 Neonröhren mit Schwarzlicht aufgebaut, daneben eine Bereich, der mit weißen, stehenden Neonröhren begrenzt ist, den Kraft, die einen leuchtenden Heiligenschein trägt, aufbaut. Unter dem Zelt kniet Petz und hält über seinem Kopf verschiedene Zeichen: Quadrat, Kreis, und Dreieck, das mit einem weiteren zum Davidstern wird.
Dauer 60 Min.
St.- Lukaskirche, München

Kraft/Petz Performances - Grafik 92

KRAFT / PETZ
ORGANISATION INTERNATIONALE PERFORMANCE-TAG DACHAU

1990

Kraft/Petz Performances - Grafik 105
Kraft/Petz Performances - Grafik 102 Kraft/Petz Performances - Grafik 101
Kraft/Petz Performances - Grafik 104 Kraft/Petz Performances - Grafik 107

KRAFT / PETZ
TANZ DER RELIKTE
Bei den internationalen Performance-Tagen Dachau hängen über dem Publikum mehrere Pappringe. Petz im Smoking und Kraft im Abendkleid tragen über ihren Köpfen Spiegel­ringe gleich Heiligenscheinen, die bei ihren Bewegungen als helle Ringe an der Wand erscheinen. Ein Projektor wirft verschiedene Aufnahmen von Performern an die Schmal­wand, vor der Petz und Kraft die Stellungen der Performer/innen ein-nehmen. Nach etwa 60 Fotos werden die an den Wänden angebrachten Schwarzlicht-Lampen angeschaltet und die Pappringe leuchten über dem Publikum. Gleichzeitig erklingt der Kaiserwalzer und Petz tanzt mit Kraft. Ein Buch, das Petz unter dem Arm eingeklemmt hält, fällt zu Boden, mit dem Titel nach oben: Performance Art von Rose Lee Goldberg mit dem Titelbild von Luigi Ontani.
Dauer 60 Min.
INTERNATIONALE PERFORMANCE-TAGE
Kunstbetrieb, Dachau

Kraft/Petz Performances - Grafik 110
Kraft/Petz Performances - Grafik 109

KRAFT / PETZ
DIE PFORTE
Spät abends betritt Kraft den dunklen Lagerraum und sucht
sich zu orientieren: An Händen und Beinen Taschenlampen montiert, stößt sie auf mehrere "Kollegen": Fotos von Performern, wie hier auf Rudolf Schwartzkogler. Ihr Weg endet nach Umwegen am Fenster mit Blick auf den Kanal und Petz, der gegenüber einer golden leuchtenden Tür am anderen Ufer steht. Kraft bindet ihre Taschenlampen los und wirft sie in den Kanal. Im gleichen Augenblick schaltet Petz die Beleuchtung der Pforte aus. Dunkelheit.
Dauer 45 Min.
Neue Kunst im Hagenbucher, Heilbronn

Kraft/Petz Performances - Grafik 117
Kraft/Petz Performances - Grafik 116 Kraft/Petz Performances - Grafik 114

KRAFT / PETZ
EVOLUZIONE DELL´ UOMO
In einem Garten gelegenen kleinen Amphitheater stehen die Zuschauer unten im Bühnenrund, während über der obersten Sitzreihe Kraft/Petz die Haltungen der auf eine Wand projizierten Personen, der menschlichen Vorfahren einnehmen. Anfangs erscheint die Abfolge der Stufen der menschlichen Entwicklung, die in italienischen Schulen verwendet wird und zeigt den Urmenschen, der Faustkeil, Pfeil und Bogen erfindet, das Feuers zähmt und in seiner höchsten Stufe die Felsmalere entdeckt. Währenddessen ist Gesang und Gegurre von tropischen Vögeln zu hören. Nach dem malenden Urmenschen er-scheinen eine ganze Reihe von Performern, zuerst das der an die Staffelei gefesselten Performerin, die mit dem Pinsel im Mund malt. In den paradiesischen Gesang der Vögel, der gut in den mit Palmen bestandenen Garten passt, mischen sich jetzt Gespräche von Bauarbeitern mit sardischem Dialekt. Als der Projektor ausgeht, lodert in einem Monitor mitten im Publikum ein virtuelles Feuer.
Dauer 75 Min.
INTERNATIONALES PERFORMANCE FESTIVAL
Villa Asquer, Cagliari, Sardinien

1991

Kraft/Petz Performances - Grafik 118

KRAFT / PETZ
DURCHFÜHRUNG PERFORMANCE-WORKSHOP Straubing, Dependance der Kunstakademie München

Kraft/Petz Performances - Grafik 126 Kraft/Petz Performances - Grafik 127
Kraft/Petz Performances - Grafik 124 Kraft/Petz Performances - Grafik 121

KRAFT / PETZ
PERFORMANCE-WORKSHOP: TABULA RASA
Als Abschluss ihres Workshops in der Dependance der Kunstakademie München realisieren Kraft/Petz "TABULA RASA". Petz kommt in die große Halle des ehemaligen Schlachthofs und geht zum Verbandskasten an der Wand, sperrt ihn auf und nimmt den zusammen gerollten Arztkittel heraus, hängt ihn an das offen stehende Türchen, zieht sein
Jackett aus, rollt es zusammen und stopft es in das Schränkchen. Nachdem er den Mantel angezogen hat, wendet er sich dem zweiten Verbandskasten zu, sperrt ihn auf, nimmt weiße Arztschuhe heraus und wechselt sie mit seinen braunen. Gleichzeitig bohrt Kraft Löcher in den schwarzen Betonsockel, der beim Betäuben der Schlachttiere dazu dient, sie fest zu halten. In die Bohrlöcher steckt sie Fieberthermometer. Auf der anderen Seite der Halle hängen an der Wand 4 laufende Bohrhämmer, dahinter in der linken Ecke sieht man die Projektion einer Muskelzeichnung von 2 kämpfenden Ringern. Petz geht zu den Bohrhämmern und Kraft beginnt, sie Petz an Armen und Beinen fest zu binden. Kaum mehr fähig, sich mit den laufenden Maschinen fort zu bewegen, schleppt sich Petz zum Ausgang.
Dauer 70 Min.
Dependance der Münchner Kunstakademie, Straubing

Kraft/Petz Performances - Grafik 128
Kraft/Petz Performances - Grafik 129

KRAFT / PETZ
INTERNATIONALES PERFORMANCE-FESTIVAL 91:
DER EWIGE FRÜHLING
"Die Welt steht in voller Blüte. Du und ich werden das alles erklären. Beim Durch-Ritualisieren machen wir riesige Fort-Schritte. Wir legen die Igelfelle an und sind schon da. Mit den Stacheln wird die Tyrannei des gesunden Menschenverstandes durchlöchert."
Im gepflasterten Hof des Bollwerks sind zwischen den Pflastersteinen 3 Klein-Monitore und drei Antennen, sowie zwei Halogen-Scheinwerfer eingegraben.
Petz/Kraft kriechen auf dem Bauch auf dem Pflaster wie auf der Oberfläche der zerstörten Erde oder eines unbekannten Planeten. Nur durch die kleinen Monitore, auf denen Performances-Tapes laufen, z.B. documenta 8 live Expanded Performance: Allan Kaprow "Red Carpet for the Public", ist zu erahnen, was im Inneren geschieht. Nach und nach entdecken sie auch die Antennen und ziehen sie aus, ohne dass sich etwas verändert. Erst beim Öffnen der Klappen über den Scheinwerfern entsteht der Eindruck, Kontakt zum Inneren herstellen zu können. Das Licht ist aber so stark, dass Petz und Kraft geblendet den Platz verlassen.
Dauer 45 Min.
Belluard-Bollwerk, Fribourg, Schweiz

1992

Kraft/Petz Performances - Grafik 131
Kraft/Petz Performances - Grafik 130 Kraft/Petz Performances - Grafik 22

KRAFT / PETZ
MULTIPLIER l'EVOLUTION
In dem langen Raum der Galerie ist auf er linken Wand ein verkleinerter durchsichtiger und von innen leuchtender Grand Arc neben der Plastik mur capitoné, (Hommage à Antonin Artaud "Vater der Performance") aufgebaut. In der Mitte des Raumes liegen Feuerbogen und Zunder. Petz kniet nieder und versucht mit Bogen und Drill den bereitliegenden Zunder zu entzünden. Wolkenbruchartiger Regen prasselt gegen die Fenster. Trotz mehrerer Versuche gelingt es Petz nicht, den Zunder zum Glimmen zu bringen. Zusammen wenden sich Petz/Kraft jetzt der rechten Wand zu: Mit Spraydosen und verschieden großen quadratischen Schablonen sprühen sie rote und blaue Quadrate an die Wand. Die Anordnung der Quadrate entspricht der Mendel'schen Vererbungslehre. Aus den roten und blauen Quadraten entstehen violette, realisiert mit Chloromycetin Aerosol-Tinktur für die Tiermedizin. Das Mittel verbreitet einen unerträglichen Gestank, dennoch verlässt kein Zuschauer die Galerie.
Dauer 60 Min.
Galerie Satellite, Paris

1994

Kraft/Petz Performances - Grafik 133

KRAFT / PETZ
DURCHFÜHRUNG PERFORMANCE - WORKSHOP
Heluan-Universität, Kairo, Ägypten

Kraft/Petz Performances - Grafik 135 Kraft/Petz Performances - Grafik 134

KRAFT / PETZ
PERFORMANCE WORKSHOP: DISCOVERY OF THE TEMPERATURE
Petz kniet vor einem hufeisenförmigen von innen beleuchteten aus Mattglas konstruierten Kasten und bringt es nach einigen Versuchen fertig, mit dem Feuerbogen Zunder zum Glimmen zu bringen, und sich damit eine Zigarette anzuzünden. Die Vorderwand des Glashauses zerbricht und Kraft kriecht auf allen Vieren heraus. Sie berührt allerdings nicht den Boden, sondern bewegt sich nur auf einem grünen Stoff vorwärts, deckt damit auch Petz zu und kriecht über ihn in Richtung Ausgang die Treppen hinunter in den Garten. Weiter geht es zu einer von innen beleuchteten Plastik, halb Spitze einen Wolkenkratzers, halb Thron. Langsam nimmt sie darauf Platz, den grünen Stoff in Händen. Über ihrem Kopf befindet sich ein kleiner Monitor, zwei weitere bilden die Enden der Armlehnen. Zu sehen sind 3 Tapes: Berge von Brillen, eine Frau am Swimmingpool und loderndes Feuer.
Dauer 120 Min.
National Gallery Kairo

Kraft/Petz Performances - Grafik 143 Kraft/Petz Performances - Grafik 142 Kraft/Petz Performances - Grafik 138 Kraft/Petz Performances - Grafik 139
Kraft/Petz Performances - Grafik 144

ALIAA' EL-GREDY, RIM HASSAN, KURT PETZ
PERFORMANCE WORKSHOP: BIR (QUELLE)
Nach einem Anschlag auf dem Uni-Campus wurde die Abschluss-Performance in der Galerie mit den großen Fenstern zur breiten Straße, die zu den Pyramiden führt, nicht mehr möglich. Sie wird in einen langen Durchgang zwischen 2 Höfen des Campus verlegt. Die beiden Studentinnen arbeiten aus Sicherheitsgründen innen, nur Petz außen.
Aus dem Tonband auf dem Münztelefon für Studenten hört man den deutschen Sprachkurs Arabisch in zwei Stunden. Es wird vereinbart, dass alle sofort stillhalten, wenn von der Moschee zum Gebet gerufen wird, auch dass das Tonband abgeschaltet wird. Aliaa' schreibt mit einem Pinsel "Mensch und Maschine ist System" in arabischer Schrift an die Wand. Im Durchgang verläuft in ein künstliches Gefälle, hergestellt mit Wüstensand. Eine Plastikplane dient als "Flussbett". Gegenüber der vorhandenen ägyptischen Hockerstatue hat Rim ein Pendant mit dem Schutt aus der Baustelle im nächsten Hof gebaut und sitzt in der gleichen Stellung in Plastik umhüllt, in einiger Entfernung davon in der Mitte der rechten Wand. Plötzlich ertönt die Stimme des Muezzins und die Performerinnen erstarren wie verabredet. Danach streut Aliaa' Pulver in eine Marmorschale vor der Hockerfigur und zündet es an: Rotes Licht erfüllt den Raum. Petz baut mit Schutt am Westeingang eine kleine Mauer, dreht den Wasserhahn auf und das Wasser des "Flusses" ergießt sich zu Füssen der Zuschauer. Schwarzes Rauchpulver, das Aliaa' nun anzündet verdunkelt die Szene. Wieder ruft der Muezzin, alle erstarren und nur das Geräusch des Wassers ist zu hören. Weißer Rauch steigt auf und das Publikum kommt in den Durchgang.
Dauer 120 Min.
Campus Heluan Universität, Kairo, Ägypten